Zotter Schokolade (Österreich)

Zotter Schokolade | Vegane Schokolade
„Hinter dieser spielerischen, fast skurrilen Präsentation verbirgt sich jedoch ein starkes Engagement für eine nachhaltige Produktion und faire Handelsbeziehungen mit den Lieferanten des Unternehmens.“
- New York Times

GESCHICHTE

1996 stand Josef Zotters Bäckerei im österreichischen Graz vor großen finanziellen Problemen. Kurz vor dem Bankrott traf er die folgenschwere Entscheidung, seine Bäckerei zu schließen und zu seinen Wurzeln in Bergl zurückzukehren, einem Dorf im Bezirk Feldbach in der Steiermark. Gemeinsam mit zwei seiner 40 ehemaligen Mitarbeiter startete Zotter ein bescheidenes Unterfangen: Er gründete eine Miniatur-Schokoladenfabrik in einem umgebauten Kuhstall auf dem Bauernhof, auf dem er aufgewachsen war.

Seine Vision war es, ein Mikrounternehmen aufzubauen, das sich auf den Bezug von „Fair Trade“-Kakaobohnen von Kleinbauernkooperativen in Nicaragua und Brasilien konzentrierte. Ziel dieses Unternehmens war die Herstellung von handwerklich hergestellten Schokoladenkonfekten aus lokal angebauten Zutaten zur Freude der örtlichen Bevölkerung.

Durch die Herstellung einzigartiger Schokoladentafeln in Geschmacksrichtungen wie Aprikose und Schafsmilch gewann Zotter nach und nach eine treue Anhängerschaft an Kunden, die das Konzept österreichischer Spezialschokolade, die mit einem starken Engagement für ökologische Nachhaltigkeit hergestellt wird, schätzten.

Heute ist die einst bescheidene Fabrik von ursprünglich 200 Quadratmetern auf über 5.500 Quadratmeter angewachsen. Das Unternehmen, das unter dem Namen „Zotter Schokoladen Manufaktur“ firmiert, beschäftigt 112 Mitarbeiter und produziert täglich zwischen 50.000 und 80.000 Tafeln mit einem vielfältigen Sortiment von über 200 klassischen und exotischen Geschmacksrichtungen. Zu den bemerkenswerten unkonventionellen Zutaten zählen Fisch, Soja, grüner Tee, Açaí-Beeren und sogar Ketchup und Erdnussbutter – eine spielerische Anspielung auf amerikanische Geschmacksvorlieben, inspiriert durch den Wahlsieg von Präsident Barack Obama.

Bemerkenswerterweise beruht Zotters Erfolg größtenteils auf Mundpropaganda und es wird praktisch keine Werbung betrieben. Das Unternehmen bietet jedoch interessante Werksführungen an, die jährlich etwa 150.000 Besucher anziehen. Hier haben die Gäste die Möglichkeit, den Prozess der Schokoladenherstellung zu verkosten und zu inhalieren, und sie können sich im „Kakaokino“ auf Kakaobohnensäckchen entspannen und Präsentationen über die Geschichte und die umweltfreundlichen Prinzipien der Marke ansehen.

Zu den weiteren Attraktionen gehört ein „Schokolade online trinken“-Raum mit einem kleinen Seilfördersystem, das einem Miniatur-Skilift ähnelt und Schokoriegel durch den Raum transportiert, sodass Besucher sie auswählen und an einer angrenzenden Heißschokoladenbar in Kakaogetränke verwandeln können.

Ein Besucher berichtete kürzlich, dass er Scharen von Kindern gesehen habe, die an Kakaobrunnen am Eingang der Fabrik nippten, während ihre Eltern sich damit vergnügten, Schokoladenstücke aus überquellenden Probiergläsern zu schneiden. Doch hinter dieser skurrilen Präsentation verbirgt sich ein tiefes Engagement für nachhaltige Produktion und faire Handelsbeziehungen mit den Lieferanten des Unternehmens.

Seit 2004 sind die Kakaobohnen des Unternehmens „Fair Trade“-zertifiziert, was bedeutet, dass sie direkt von den Erzeugern zu höheren Preisen gekauft werden und somit Zwischenhändler ausgeschaltet werden. Herr Zotter besucht Nicaragua und Brasilien regelmäßig persönlich, um sich mit diesen Erzeugern zu treffen und finanzielle Unterstützung für den Bau von Maschinen und Lagereinrichtungen zu leisten.

Das Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeit geht so weit, dass es Bohnenmahlrückstände in einem Biomassekonverter wiederverwertet, der Wärme, Strom und Düngemittel erzeugt. Mit einem Biomassekraftwerk und Solarmodulen vor Ort erzeugt die Fabrik 60 Prozent ihres Energiebedarfs und strebt innerhalb des nächsten Jahrzehnts eine vollständige Energieautarkie an.

Seit 2006 ist Zotters Produktion biozertifiziert. Die Milchprodukte stammen von Biobauern aus den Tiroler Bergen und die speziellen Biozutaten wie Samen, Früchte und Nüsse stammen von Bauernhöfen aus der Umgebung. Diese bewusste Entscheidung spiegelt Zotters Engagement wider, lokale Produkte und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Steiermark zu unterstützen.

Um eine Kultur der Qualität und des Wohlbefindens unter seinen Mitarbeitern zu fördern, hat Zotter auf dem Werksgelände eine Bio-Kantine eingerichtet. Er legt Wert darauf, dass seine Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz mehr als nur eine finanzielle Vergütung finden sollen.

Das Unternehmen trägt außerdem zum Umweltschutz bei, indem es Wasser aus lokalen Quellen verwendet, das anschließend zu Reinigungszwecken recycelt wird. Die Verpackungsmaterialien sind umweltfreundlich und weisen keine Hochglanzbeschichtungen auf.

In seinem Privatleben setzt sich Josef Zotter konsequent für Nachhaltigkeit ein: Er fährt seit 15 Jahren ein Elektroauto und versorgt sein Haus mit einem Solar-/Biomassegenerator, der überschüssige Energie produziert und diese an das Stromnetz zurückverkauft.

Über das Geschäft hinaus engagiert sich Zotter in verschiedenen sozialen Projekten, darunter einem in Kolumbien, das darauf abzielt, Kokabauern auf den Kakaoanbau als Ersatzfrucht umzustellen. Zu seiner Produktlinie gehören Schokoladen, die Spenden sammeln, wie etwa die Zuki-Tafel, eine köstliche Mischung aus Açaí, Mango und Paranüssen, von deren Verkaufserlös 30 Prozent einem Hilfsprojekt für Straßenkinder in Kalkutta zugutekommen.

Josef Zotter hat eine einzigartige Perspektive auf Wachstum und globale Präsenz. Er hat kein Interesse an einer umfassenden Expansion oder dem Vertrieb über große Ketten. Franchising ist nicht Teil seiner Strategie und schnelles Wachstum hat für ihn keine Priorität.

„Ich habe meine Idealgröße erreicht“, sinniert er. „Außerdem glaube ich nicht, dass wir noch eine weitere globale Marke brauchen. Die Welt braucht einen völlig neuen Ansatz, um die Wirtschaft zum Laufen zu bringen. Ich finde es so frustrierend, in jeder Ecke der Welt die gleichen Produkte zu sehen.“

Er schließt mit einer kraftvollen Aussage: „Die Welt verändert sich. Es gibt eine Rückkehr zur Einfachheit. Die Gier ist vorbei.“

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